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Lügen Sie auch fünfzigmal am Tag?

Ist der Mensch„Verdammt zur Lüge? „ so fragte Professor Dr. Eberhard Schockenhoff in seinem Vortrag, den er am 12.09.2013 in der Pfarrei St. Jodok gehalten hat.

 Eine Umfrage legte offen, dass der Mensch fünfzigmal am Tag lügt. Tag lügt. Wie lässt sich dieses Ergebnis vereinbaren mit der Lebensregel, die Lebensregel die Eltern ihren Kindern lehren: Du sollst nicht lügen lügen?

Um diesen Zwiespalt aufzulösen, ist zu bedenken, dass

mit dem Wort Lüge viele Situationen charakterisiert werden:

Lüge ich, wenn ich meiner Nachbarin versichere: Du siehst

fantastisch aus? Lügt ein Politiker, wenn er behauptet,

Bayern ist das schönste Bundesland? Darf man einer Geheimpolizei den Aufenthaltsort eines Unschuldigen verraten ?All diese problematischen Situationen im Leben der Menschen klärte der Referent, in dem er eine exakte Definition des Begriffs der Lüge gab:

Ein Mensch lügt, wenn er die Unwahrheit sagt und dabei Andere bewusst täuscht; er ist also verantwortlich für sein Verhalten. Wenn eine Lüge Menschen schützt, ist es manchmal besser nicht die ganze Wahrheit zu sagen; wie überhaupt in Konfliktsituationen gilt:

Soviel Wahrheit wie möglich.

Elegante Täuschungen, kleine Übertreibungen, Halbwahrheiten sind keine Lügen, sondern Redesituationen, die meist leicht zu durchschauen sind und das zwischenmenschliche Zusammenleben freundlicher machen; Sie lügen also nicht, wenn Sie Ihrem Partner

heute eine freundliche Unwahrheit sagen.


Ich brauche Dich, weil ich Dich liebe

Die Kunst des Liebens heute - so überschrieb Dr. Rainer Funk - Psychoanalytiker aus Tübingen und Herausgeber der Werke von Erich Fromm – seinen Vortrag, den er am 15. 03 2013 gehalten hat.

Liebe, besser das Liebesvermögen, definierte der Referent im Anschluss an Erich Fromm als eine Fähigkeit, die der Mensch in sich hat, die er aber im Laufe des Lebens pflegen und entwickeln, ja fast lernen muss. Lieben zeigt sich demnach im Wunsch und in der Fähigkeit nach emotionaler Bindung, nach Nähe bei Wahrung einer gewissen persönlichen Unabhängigkeit innerhalb dieser Bindung. Der produktiv Liebende wahrt seine eigene Integrität bei Akzeptanz des anderen, ohne zu hoffen, dass dieser sich ändert.

Was Kinder häufig als Liebe erfahren, ist nur bedingt Liebe im Sinne von Erich Fromm: Wenn das liebe Kind ein gehorsames Kind ist, dann spiegelt sich darin der Machtanspruch der Eltern; wenn das liebe Kind das ist, das sich durchsetzt und erfolgreich ist, dann spiegelt sich in der Erziehung eine Gesellschaft, die am Markt orientiert ist: Hinter dem Wort Liebe verstecken sich oft gesellschaftlich geforderte Vorstellungen oder auch eigene Wünsche.
Und was versteht unsere momentane Gesellschaft unter Liebe?

Das Liebesverständnis unserer gegenwärtigen Gesellschaft ist häufig Ich-orientiert, selbstbestimmt, ohne Verbindlichkeit und Pflichtgefühl in der Paarbeziehung. . Der sog. postmoderne Liebende ist zumeist äußerst kontaktfreudig, sucht punktuelle Berührung ohne Verbindlichkeit und will sich nicht mit den enttäuschenden Seiten von sich und dem anderen beschäftigen. Er will sich nicht binden, wohl aber verbunden sein - er vergisst, dass Lieben eine Kunst ist.





Mein Leben, meine Zeit -

 unter diesem Titel las Prof. Dr. Hans Maier, der vielen als ehemaliger bayerischer Kultusminister bekannt ist, am 04.07.2012 in der Hl. Kreuz Kirche für ein zahlreiches Publikum aus seinem Buch ; Böse Jahre - gute Jahre .



Professor Maier wählte das Kapitel „Jahre mit Goppel, Jahre mit Strauß“ aus und
schilderte seine Berufung zum Kultusminister unter Ministerpräsident Goppel im Jahre 1970
sowie seine 16 Jahre währende Amtszeit, in der er sein Amt häufig als Schleudersitz empfunden hat. Diese Zeit war von hellem Licht und tiefen Schatten geprägt – erwähnt werden sollen nur die Olympischen Spiele in München im Jahre 1972.
1978 änderte sich das politische Klima in Bayern vom „Landesvater“ Goppel hin zum „Bayernherrscher“ Strauß , zum „System Strauß“,durchzogen von oft quälendem politischen Streit, wobei sich zunehmend zeigte, dass Ministerpräsident Strauß zu einem „Denkmal“ wurde, das nicht mehr kritisiert werden durfte.
„Weißt du nicht, wo die Glocken hängen? Weißt du nicht, wo Gott wohnt?“( Maier , Böse Jahre. S. 263) derartige Formulierungen waren die Antwort auf den Versuch eine von Strauß
abweichende Meinung zu äußern.
Professor Maier trug vor, wie er die Zeit des Konzils erlebte, erinnerte an die Zeit als Inhaber des Guardini –Lehrstuhls, erzählte von seinen Fahrten mit Studenten der Studienstiftung des Deutschen Volkes quer durch Europa und zuletzt auch darüber, wie man sich im Alter fühlt und was man den lieben langen Tag treibt. Das Alter – so das Resümee – ist die schönste Zeit im Leben- nur schade, dass sie auch die letzte ist.


Wir danken Herrn Bader und Herrn Temporale für die musikalische Umrahmung sowie
Herrn Sturm für die Organisation der Lesung.

Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade

„Das Leben ist Schönheit, bewundere sie.
Das Leben ist Seligkeit, genieße sie.
Das Leben ist ein Traum, mache eine Wirklichkeit daraus.
Das Leben ist eine Herausforderung, stelle dich ihr.
Das Leben ist eine Pflicht, erfülle sie.
Das Leben ist ein Spiel, spiele es.“



Dieses Zitat von Mutter Teresa stellte Waldemar Pisarski an den Anfang seiner Überlegungen zum Thema: Erfülltes Leben, Wege und Ermutigungen, am 29.03.2012.

Waldemar Pisarski gab seinem Publikum vier Ratschläge für ein erfülltes Leben:
Jeder Mensch ist ein Gedanke Gottes, einzigartig und unverwechselbar , und es ist Aufgabe des Menschen dieses sein einzigartiges Ich zu erspüren und zu leben statt eine Kopie eines anderen sein zu wollen. In diesem Sinne müssen vor allem Eltern die Kinder
ihren eigenen Weg gehen lassen.
Leben gelingt, wenn man sich für andere engagiert , statt sich immer selbst zu bespiegeln - entsprechend dem Liebesgebot Gottes: Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben und deinen Nächsten wie dich selbst. (Lukas 10,25ff).
Achte auf deine persönliche Lebensbalance, das heißt, sorge dafür, dass dir bestimmte Werte wichtig sind, du in einem Beziehungsnetz lebst, dich für andere engagierst und auch
auf deinen Körper und deine Gesundheit achtest.
Suche die Gegenwart von Personen, die dich ermutigen , dir Freude machen und
meide sogenannte „giftige“ Leute, die Bitterkeit und Zynismus verbreiten.
In diesem Sinne kann auch ein Leben mit Krisen, Enttäuschungen, unerfüllten Wünschen erfüllt sein.


 

                Es kommt oft anders als man denkt

Am 16.02 referierte Herr Josef Raischl, der seit 1992 für den Christophorus Hospiz Verein in München arbeitet zum Thema „ Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbestimmung in Krankheit und Sterben“

Der Referent mahnte die Heiligkeit des Lebens an: Er machte Mut selbst Verantwortung für das Ende des eigenen Lebens zu übernehmen und auch den Weg des Sterbens zu gehen. Um das Leben bis zum Ende selbstbestimmt gestalten zu können, also nicht alle medizinisch möglichen, das Leben verlängernde Behandlungsmethoden zuzulassen, sind eine Patientenverfügung oder eine Vollmacht hilfreich. Beide dokumentieren den Willen eines Menschen, wenn es um das Sterben geht, und garantieren, dass der Wille des Betroffenen geachtet wird; andernfalls muss ein Stellvertreter für einen sterbenden Menschen Entscheidungen treffen. Während eine Patientenverfügung schriftlich festhält, bis zu welchem Zeitpunkt des individuellen Lebens welche medizinische Behandlung zu erfolgen bzw. zu unterlassen ist, kann ein Behandlungswunsch auch mündlich im Beisein von Zeugen formuliert werden.

Informationen gibt eine Broschüre des Staatsministeriums für Justiz und Verbraucherschutz mit dem Titel: Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter zum Preis von 4,40 Euro. Diese

Broschüre kann direkt beim Ministerium bestellt werden.



Unter folgender Adresse können Formulare zum Thema heruntergeladen werden:



http://www.verwaltung.bayern.de/portal/cl/1058/Gesamtliste.html?cl.document=1928150





    Vortrag von Dr. Willi Lambert am 20.01.2012




   Liebe besteht in der Kommunikation von beiden Seiten





Mit diesem Satz erinnerte der Referent -Dr. Willi Lambert- an die Grundpfeiler der Kunst der Kommunikation nach Ignatius von Loyola, die sich als bestechend aktuell erweist:

Die wichtigsten Kommunikationsregeln sind: Langsam sprechen, nicht sofort reagieren, auch wenn man meint, aufgrund von scheinbar guten Gegenargumenten, sofort erwidern zu müssen, oder- auch zu schweigen. Vor allem das Zuhören und Erhören des Gesprächspartners ist bedeutsam; daher besteht gute Kommunikation darin, auf den Gesprächspartner ein- und nicht sofort zur eigenen Meinung überzugehen. Das Bibelzitat: „Sie haben Ohren und hören nicht“ gilt in diesem Zusammenhang sowohl für das Gespräch als auch besonders für die Ereignisse aus Politik- und Finanzwesen. Zur Kunst der Kommunikation gehört es auf die Gefühle, Wertewelt und Auffassung des Gegenübers genau zu achten und sie zu verstehen, denn so viel wird durch die Gefühle und den damit verbundenen Erfahrungen der Menschen bestimmt. Daneben forderte der Vortrag zu einer besseren Gesprächskultur auf:

Begegne dem Anderen in ehrfürchtiger Liebe; arbeite an einer liebevollen Sprache.

Die Grundidee des Vortrags lässt sich mit der goldenen Regel: Begegne anderen so, wie sie dir begegnen sollen zusammenfassen.








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